Donnerstag, 17. April 2014

atibitchebidaertigogo

Obwohl ich im Moment vor lauter Arbeit gar nicht mehr weiß, wo ich nun anpacken soll, konnte ich nicht widerstehen, ja zu dem Vorschlag zu sagen, einen Ausflug mit unserem derzeitigen Wwoofer und dessen Bekannten zu machen. Dawid Garedscha ist eines der Ausflugsziele, welches anscheinend auf keinem Georgien-Reiseplan fehlen darf. „Gut, ok, damit ich auch mal dort gewesen bin“ dachte ich mir, „und ein bisschen Wandern ist doch auch ganz nett.“ Sachen gepackt, nach Alvani die halb neun Marschutka bestiegen. Alles läuft wie am Schnürchen, bis auf das mit der Tbilisi-Fahrt. Nur noch ein Platz frei? Übern Gombori auf dem Boden sitzend? Es soll wohl einfach nicht sein. Trampen. Telavis Marschutka fährt über Sagaredscho? Wie praktisch! Bekannter trudelt ein. Wie das Taxi hin und zurück würde 40 Lari kosten? Das sparen wir uns, wir trampen! Im Nachhinein eine relativ dumme Idee. Andererseits haben wir so viel mehr erlebt, als wir es sonst getan hätten. Auto Nr. 1: ein Bankangestellter im nagelneuen Jeep, der nebenbei „Direktor“ auf einer Farm irgendwo im Nirgendwo spielt. Auto Nr. 2: ein Taxi aus entgegengesetzter Richtung. Wir haben bereits Platz genommen, als uns der Fahrer mitteilt, er habe nicht mehr genügend Benzin um die Strecke erneut zu fahren. Typisch! Fata Morgana, oder wie? Hitze, eine unwirkliche Landschaft (kein Strauch, vor allem keiner, hinter den man eine kurze Dienstreise unternehmen könnte, wenn ihr versteht, was ich meine).

There were plants and birds. and rocks and things,
There was sand and hills and rings.
The first thing I met, was a fly with a buzz,
And the sky, with no clouds.
The heat was hot, and the ground was dry,
But the air was full of sound.

I've been through the desert on a horse with no name,
It felt good to be out of the rain.
In the desert you can remember your name,
'Cause there ain't no one for to give you no pain.

(America; A Horse with no Name)

Auto Nr. 3: acht junge Herren in einen alten Militär-Geländewagen gequetscht, haufenweise Tonnenbrot auf dem Schoß. Holprige Wege, gute Stimmung und ordentlich Durchzug. Nach kurzer Zeit halten wir an und das Picknick-Equipment wird ausgepackt. Darunter natürlich auch Chacha und Wein. Das wiederum schälerte die Aufenthaltsdauer am eigentlichen Ziel der Reise irgendwie, da keiner mehr so recht viel Interesse für Kultur und Geschichte aufbringen konnte. Leider hatten wir nicht die Möglichkeit, auf den Berg zu steigen, um nach Aserbaidschan hinüber zu blicken.  Es war schwer genug, eine Mitfahrgelegenheit zu erwischen, wir wollten uns das Angebot auf eine Rückreise im bis unters Dach beladenen Jeep einfach nicht durch die Lappen gehen lassen. Und den bitchebis genügten eben ein paar Gruppenfotos aus sämtlichen Blickwinkeln mit allen Möglichen Konstellationen. So war das ..

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